engl.: Holonic Manufacturing Systems (HMS)

Holonische Produktionssysteme (bzw. Holonic Manufacturing Systems, HMS) gelten als Möglichkeit für die Realisierung dezentral gesteuerter und flexibler Produktionsanlagen. In einem HMS sind alle Elemente, wie z.B. Betriebe, Maschinen, Menschen und Produkte, autonom und kooperativ und werden als Holon bezeichnet.

Begriffsherkunft

Das Wort Holon ist eine Kombination aus holos (das Ganze) und on (Teil). Der Grundgedanke dabei ist die Beobachtung, dass jede Organisationseinheit in einem beliebigen System (z.B. Gesellschaft, Produktionsanlage, Organ) aus einfacheren Einheiten besteht (z.B. Individuen, Maschinen, Zellen) und gleichzeitg Teil einer übergeordneten Instanz ist (z.B. Weltbevölkerung, Konzern, Organismus).

Ziele & Vorteile

Das Ziel von HMS ist die Übertragung dieses Paradigmas auf das Produktionsumfeld, wobei durch die Verbindung von hierarchischen und heterarchischen Strukturen die Vorteile zentraler (z.B. Vorhersagbarkeit) und dezentraler (z.B. Robustheit, Reaktivität) Steuerungsarchitekturen verbunden werden. Dadurch wird eine bessere Erfüllung heutiger und zukünftiger Anforderungen an Produktions- und Logistiksysteme angestrebt, da diese mit den heutzutage gängigen zentralen Steuerungsarchitekturen kaum noch zu bewältigen sind. Diese neuen Anforderungen beziehen sich vor allem auf eine stetig ansteigende Anzahl von Produktvarianten, die starke Vernetzung und Kooperation produzierender Unternehmen (z.B. durch Outsourcing) und den zunehmenden Zeit- und Kostendruck.

Quellen

[1] Christensen, J.: Holonic Manufacturing Systems Initial Architecture and Standard Directions, European Conference on Holonic Manufacturing System, Hannover 1994.

[2] Koestler, A.: The Ghost in the Machine, Arkana Books 1989.

[3] Ling, G.; Luh, P.: Holonic Manufacturing Systems - University of Connecticut [1]

[4] Dove, R.; Nagel, R.: 21st Century Manufacturing Enterprise Strategy, Pennsylvania, USA: Iacocca Institute, Lehigh University 1991.

  • Keine Stichwörter