Bei der Just-in-Time-Belieferung handelt es sich um ein produktionssynchrones Anlieferkonzept. Unter JIT (gerade rechtzeitig) wird die zeitgenaue Anlieferung von Materialien/ Produkten beim Verbraucher verstanden. Somit ist es nicht notwendig, dass das Material vor dem Verbrauchen eingelagert wird. Stattdessen werden Materialpuffer für die kurzzeitige Pufferung des Materials eingesetzt. Ziel der zeitgenauen Belieferung ist es, Bestände innerhalb der Wertschöpfungskette zu verringern (im Idealfall zu vermeiden) und somit die Durchlaufzeit des Materials und die damit verbundenen Kosten zu senken.

  konventionelle Direktbelieferung vs. JIT-Direktbelieferung
Abbildung 1: konventionelle Direktbelieferung vs. JIT-Direktbelieferung (Grafik: Lehrstuhl fml)

Anwendungsbereich

Die JIT-Anlieferung beschränkt sich auf Baugruppen, A- und teilweise B-Teile. Für diese strategisch wichtigen und hochwertigen Baugruppen und Teile, die ein hohes Umschlagsvolumen und eine überschaubare Anzahl von Varianten aufweisen, ermöglicht die JIT-Anlieferung eine effiziente Versorgung des Verbraucherortes (z.B. Montage), da der Bestand und damit die Kapitalbindungskosten in der Montage und den vorgelagerten Fertigungsstufen verringert wird. Die späte Generierung von Varianten verstärkt diesen Effekt und kompensiert den höheren Steuerungs- und Transportaufwand der JIT-Anlieferung im Vergleich zur herkömmlichen Direktbelieferung mit Lagerbeständen beim Produzenten und beim Lieferanten .

Zusammenfassung JIT-Anlieferung

Idee

  • Synchronisation von Bedarf und Produktion bzw. Anlieferung

Ziel

  • Reduzierung der Bestände
  • Reduzierung des Handlingaufwandes

Ablauf

  • Abruf durch den Verbraucher
  • Lieferant produziert in Losgrößen und puffert diese kurz, bevor die Materialien zum Verbraucher transportiert werden
  • Entladung in der Nähe des Verbrauchsortes
  • Verbraucher oder LDL transportiert das Material zum Verbrauchsort

Vorteile

  • keine beziehungsweise kaum Bestände
  • Reduzierung des Handlingaufwandes

Nachteile

  • hoher Steuerungsaufwand
  • hoher Transportaufwand (kurzer Anlieferungszyklus)

Einsatz bei folgendem Teilespektrum

  • A-, B-Teile mit geringer mit mittlerer Variantenvielfalt

Standort des Lieferanten

  • werksnah (auch weitere Entfernungen realisierbar, wenn entsprechendes Notfallkonzept vorliegt

Kombination mit

  • Milkrun
  • Warehouse on Wheels

Weitere Anlieferkonzepte:

Quelle

[1] Bullinger, H.: Planung der Materialbereitstellung in der Montage, Stuttgart: T.G. Teubner 1994.

  • Keine Stichwörter