Nationales Netzwerk Universitätsmedizin
Mit seiner Stellungnahme zur Gesundheitsforschung setzte die Bundesregierung (Bundesministerium für Bildung und Forschung und Bundesministerium für Gesundheit) klare Akzente auf dem gebiet der Gesundheitsforschung auf Innovation und Digitalisierung in der Medizin zur Bewältigung der Gesundheitskrisen in der Pandemiezeit (s. Gesundheitsforschung der Bundesregierung: Aufbruch mit einer starken Gesundheitsforschung. Addendum COVID-19-Forschung).
Mit der Pandemie im Jahr 2020 ist ein Ereignis eingetreten, welches die Gesellschaft, Wissenschaft/Forschun und Politik vor großen Herausforderungen stellte und die zukunftsfähige Entwicklung maßgeblich prägen wird. Die Gesundheitsforschung ist insofern in zwei Dimensionen betroffen:
Zum einen trägt die Gesundheitsforschung ganz wesentlich zum schnellstmöglichen Erkenntnisgewinn bei. Sie bildet die Erkenntnisgrundlage für bevölkerungsmedizinisch tragfähige Konzepte sowie für Produkte zur Prävention, Diagnostik sowie Therapie von COVID-19. Sie ermöglicht ferner die Analyse und umfassende Weiterentwicklung von Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie.
Zum anderen hat die Pandemie in Deutschland jetzt die Gesundheitsforschung deutlich verändert. Auch hier haben die Unvorhersehbarkeit und die Unmittelbarkeit des epidemischen Geschehens ihr systemveränderndes Potenzial entfaltet und wie ein Katalysator gewirkt: Innerhalb kürzester Zeit wurde in der Gesundheitsforschung eine Vielzahl struktureller Veränderungen umgesetzt, die in Teilen seit Jahren angemacht und eingefordert wurden, aber deren Realisierung bislang schwierig war. – So haben sich alle deutschen Universitätsklinika zu einem Netzwerk Universitätsmedizin zusammengeschlossen, um ihre COVID-19-assoziierten Erfahrungswerte und Forschungsaktivitäten abzustimmen und zu bündeln, um dadurch den Ergebnistransfer zu beschleunigen. Weltweit werden Daten und Forschungsergebnisse nahezu in Echtzeit digital und für alle einsehbar zur Verfügung gestellt, um den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zu fördern.
Gesundheitsforschung der Bundesregierung 2021, S. 3:
Vor diesem Hintergrund sind wir überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um die während der Corona-Pandemie angestoßenen Forschungsleistungen in den Lebenswissenschaften, der Medizin und der Pflege zu akzentuieren und die Fortführung der eingeleiteten strukturellen Veränderungen im Bereich der Gesundheitsforschung sicherzustellen.
Gesundheitsforschung der Bundesregierung 2021, S. 4-5:
Die aktuelle SARS-CoV-2-Pandemie zeigt, wie wertvoll innovative Dateininfrastrukturen in Krisensituationen sind. Sie ermöglichen es beispielsweise, die aktuelle Verfügbarkeit von Intensivbetten in Echtzeit abzurufen oder regionale Infektionsgeschehen präzise zu erfassen. Je besser Forschungs- und Versorgungsdaten geteilt und Gemeinsamt genutzt werden,
Gesundheitsforschung der Bundesregierung 2021, S. 5:
Aus- und Aufbau von sicheren Dateninfrastrukturen, wie zum Beispiel national die Medizininformatik-Initiative und das Forschungszentrum im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte [...] haben daher höchste Priorität, um zukünftige Gesundheitskrisen erfolgreich zu bewältigen. Sie sind zentrale Voraussetzungen für eine innovative und effiziente Gesundheitsforschung und -versorgung, für die frühzeitige Erkennung von gesundheitlichen Gefahren auf Bevölkerungsebene und für die Stärkung der personalisierten Medizin.